Lübeck 9.April 2016. Am Wochenende traf sich die Elite des europäischen Gedächtnissports zu den norddeutschen Gedächtnismeisterschaften in Lübeck.
Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit war Lübeck am Wochenende Gastgeber der norddeutschen Gedächtnismeisterschaft in dessen Rahmen auch ein offener Wettbewerb stattfand. Zum hochkarätigen Teilnehmerfeld mit Teilnehmer aus 6 Nationen (Deutschland, Norwegen, Dänemark, Belgien, Niederlande & Phillipinen) gehörten allein 6 der 8 Mitglieder des deutschen Teams, dass Ende vergangenen Jahres den Titel als Team-Weltmeister in Chengdu, China gewann.
Entsprechend purzelten in Lübeck die Rekorde. Johannes Mallow errang in der Erwachsenengruppe „Spielkarten“ einen neuen Weltrekord indem er sich in nur 10 Minuten die Reihenfolge von 400 Spielkarten merken konnte und den bisherigen Rekord um 20 Karten verbesserte. Wie eng das Feld beieinander lag zeigt sich an Simon Reinhard, ebenfalls Mitglied des Weltmeister-Teams, der mit 371 Karten nur knapp unter dem bisherigen Weltrekord blieb.
Junior Konstantin Skudler merkte sich 320 Zahlen und 696 Binärzahlen in jeweils nur 5 Minuten und knackte damit gleich 2 deutsche Rekorde.
Auch ein Newcomer beeindruckte das Teilnehmerfeld mit einem neuen Weltrekord in der Altersgruppe Kinder. Der zwölfjährige Max Kier nahm das erste Mal überhaupt an einer Meisterschaft teil und merkte sich in nur 5 Minuten 39 Namen und Gesichter. In der Altersklasse Kinder setze er sich souverän durch und errang den Titel des norddeutschen Gedächtnismeisters.
Bei den Junioren gewann Konstantin Skudler. Jan-Hendrik Büschen wurde erstmalig norddeutscher Meister unter den Erwachsenen.
Die „Open“ gewann der bereits mehrfache Weltmeister Johannes Mallow.
Allgemein lobten die Teilnehmer die gute Organisation Lübecks, dass sich als freundlicher Weltmeister präsentierte und den Teilnehmer sogar kostenfreien Eintritt in das Hansemuseum ermöglichte. Das Hansemuseum zeigte sich dabei von der besten Seite und bereitete den Teilnehmern ein eigenes spannendes Programm.
Immerhin gingen auch die Gedächtnissportler aus der Region nicht leer aus. Die Lübeckerin Daniela Kietzmann war zum ersten Mal bei einer Meisterschaft dabei und errang Platz 3, womit sie beste Newcomerin in der Altersklase der Erwachsenen wurde. Auch die Rondeshagenerin Althea Heidemüller, die im Dezember den Weltmeister-Titel im Teamwettbewerb aus China nach Norddeutschland gebracht hatte war erneut erfolgreich. In diesem Jahr gewann sie den Titel des Vize-Meisters unter den Jugendlichen. Ihre Schwester Aneska, die 2013 in London ebenfalls Teil des Weltmeister-Teams war, schaffte es auf Platz 3.
Beide wollen nun an den deutschen Meisterschaften teilnehmen: „Letztes Jahr waren wir noch in der Altersklasse Kinder. Jetzt bei den Jugendlichen ist der Wettbewerb erheblich härter. Die Konkurrenz ist groß. Doch wir hoffen auf eine gute Platzierung, damit uns unser Vater die Teilnahme an den Weltmeisterschaften erlaubt.“, erzählt Althea Heidemüller. Die Weltmeisterschaft 2016 findet im Dezember in Singapur statt. Vielleicht holen die Schwestern dann ja wieder einen Weltmeister-Titel nach Lübeck. Es wäre das dritte Mal.